unterschied orthese bandage

Treibst Du leidenschaftlich Sport und gehst Du beim Training an Dein Limit, sind Unfälle und Verletzungen nicht ausgeschlossen. Um schnell wieder fit zu werden, kommt es auf die Linderung der Beschwerden und wirksamen Schutz vor erneuten Verletzungen an. Orthesen und Bandagen sind dabei nützliche Helfer, doch worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Orthese und Bandage?

Orthesen und Bandagen als orthopädische Hilfsmittel

Beim Sport, bei der Arbeit, aber auch im Alltag kann es zu Unfällen kommen, die mit Verletzungen von Gelenken oder größeren Körperregionen verbunden sind. Schmerzende Gelenke können auch Altersbegleiterscheinungen oder die Folge von Operationen sein. Als orthopädische Hilfsmittel lindern Orthesen und Bandagen die Schmerzen. Sie unterstützen Dich dabei, schneller wieder mobil zu werden, und schützen vor erneuten Verletzungen.

Beides sind orthopädische Hilfsmittel, die direkt am Körper getragen werden und Gelenke oder ganze Körperregionen schützen. Orthesen sind komplexe Konstruktionen aus festen Materialien, während Bandagen mehr Aktionsfreiheit bieten, da sie flexibler gestaltet sind.

Häufig sind Orthesen und Bandagen unbemerkte Helfer, die unter der Kleidung getragen werden können und daher kaum auffallen. Sie üben eine stabilisierende Wirkung aus. Durch Kompression entsteht ein leichter Druck auf das schmerzende Areal. Feste Elemente können die Bewegung schützend einschränken. 

Wirkung von Orthesen: Hohe Stabilität bis hin zur Ruhigstellung

Der Unterschied zwischen Orthese und Bandage besteht darin, dass eine Orthese die Bewegung stärker einschränkt als eine Bandage, da sie aus festerem Material besteht. In der Regel ist eine Orthese eine komplexe Konstruktion, die vom Orthopädietechniker an den Körper angepasst wird. Gestrickanteile können bei Orthesen vorhanden sein, doch sind sie straffer als bei Bandagen und oft unelastisch.

Aufgrund ihrer Konstruktion kann eine Orthese einen stabilen Kraftschluss um ein Gelenk oder eine Körperregion bilden. Sie kann die Bewegung aufgrund ihrer hohen Stabilität stark einschränken und auch zur völligen Ruhigstellung dienen. Sie entlastet das Gelenk oder die Körperregion, schützt vor Fehlbewegungen und lindert Schmerzen. Für mehr oder weniger Stabilität im Verlauf einer Behandlung können einzelne Element hinzugefügt oder entfernt werden.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Orthese und Bandage besteht darin, dass die Orthese eine korrigierende Funktion ausüben kann. Sie kann so eingestellt werden, dass kontrollierte Bewegungen nur bis zu einem gewissen Grad möglich sind. Mit Schienen, Stäben oder Gurten können Orthesen die Gelenke bei Bewegung sicher führen und vor Überlastung schützen. Körperpartien können mit Orthesen entlastet, aber auch in eine bestimmte Richtung gelenkt oder unterstützt werden.

Bandage: Flexible Gestaltung für mehr Aktionsfreiheit

Wenn Orthesen die Bewegung stärker einschränken, so kann man bei Bandagen festhalten, dass sie mehr Aktionsfreiheit bieten. Bandagen sind flexibler gestaltet und bestehen meistens aus einem elastischen Kompressionsgestrick, das Bewegungsfreiheit bietet und sich an die Körperform anpasst. Im Unterschied zur Orthese wird die Bandage nicht vom Orthopädietechniker an den Körper angepasst. Die Bandage verbessert die Eigenwahrnehmung des Körpers und wirkt dadurch stabilisierend.

Mit einer Bandage kannst Du nach einer Verletzung wieder mit dem Training beginnen und Dich vor erneuten Verletzungen schützen. Du wirst schnell wieder fit, da die umliegenden Muskeln mit der Bandage aktiviert werden.

Massage für das Weichteilgewebe mit der Bandage

Bei einer Bandage entsteht im Widerstand zum Gestrick ein Wechseldruck durch das An- und Entspannen der Muskulatur. Das Weichteilgewebe wird dadurch massiert. Knöcherne Strukturen wie Kniescheiben, Innen- oder Außenknöchel am Fuß werden durch eingearbeitete Pelotten als speziell geformte Funktionselemente vor Druckspitzen geschützt. Da die Pelotten aus flexiblem Material bestehen, verformen sie sich bei Bewegung und massieren das Weichteilgewebe. Schwellungen klingen schneller ab, da der Stoffwechsel durch die Massage angeregt wird. So werden Schmerzen gelindert.

Sinneszellen in Muskeln, Weichteilgewebe und in der Hautoberfläche werden durch die Bandage stimuliert. Ein Unterschied zwischen Orthese und Bandage besteht darin, dass die Bandage aktivieren kann. Sensomotorische Prozesse werden durch die verstärkte Reizwahrnehmung durch die Sinneszellen aktiviert. Das Gelenk oder die Körperpartie kann wieder beweglicher werden. Die Bewegung wird stabilisiert, Fehlhaltungen aufgrund von Schmerzen oder der Angst vor erneuten Verletzungen werden vermieden.

Wann werden Bandagen und Orthesen eingesetzt?

Nachdem Du nun die wichtigsten Unterschiede zwischen Bandage und Orthese kennst, fragst Du Dich vermutlich wann sie eingesetzt werden und was einen besseren Schutz vor Verletzungen bietet.

Sowohl Bandagen als auch Orthesen haben ihre Anwendungsgebiete.

Orthesen werden eingesetzt um Gelenke z.B. nach einer Operation oder einem Bänderriss ruhigzustellen und den Heilungsprozess in der Frühphase zu unterstützen. Auch viele Leistungssportler mit Vorschädigungen der Bänder z.B. am Sprunggelenk tragen Orthesen, um erneutem Umknicken vorzubeugen. Dies geht jedoch immer mit einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit einher. Als medizinisches Hilfsmittel werden Orthesen in aller Regel vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse erstattet.

Bandagen werden genutzt, um Gelenke zu stabilisieren und wirken durch die leichte Kompression aktivierend und durchblutungsfördernd. Sie fördern die Heilung z.B. bei entzündlichen Prozessen am Bewegungsapparat. Bandagen schränken die Beweglichkeit weniger ein als Orthesen und können somit auch beim Sport und Alltag bequemer getragen werden. Die Schutzfunktion von Bandagen ist jedoch geringer als bei Orthesen oder auch Tapes.