Frau ist mit dem Fuß umgeknickt

Fast jeder kennt es. Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert und der Fuß umgeknickt. Verletzungen am Sprunggelenk zählen nicht nur zu den häufigsten Sportverletzungen, sondern kommen auch im Alltag vor. Welche Auswirkungen Umknickverletzungen auf Deine Bänder haben und wie Du diese behandeln und vermeiden kannst, das verraten wir Dir in diesem Beitrag.

Wie entstehen Verletzungen am Sprunggelenk?

Ganz typisch für Verletzungen am Sprunggelenk sind vorhergehende Umknickbewegungen. Mediziner sprechen daher bei Sprunggelenkverletzungen auch vom Supinationstrauma, also einer Verletzung, die durch Umknicken nach außen ausgelöst wurde. Die Schwere der Verletzung ist dabei meist abhängig von der Schnelligkeit und dem Ausmaß mit dem der Fuß umknickt. Daher sind vor allem auch Sportler in Sportarten mit häufigen Richtungswechseln und Sprüngen betroffen, dazu zählen u.a. Basketball, Handball und Tennis oder Trailrunning. Bei einer Umknickverletzung im Sprunggelenk wird meist eines von drei Außenbändern verletzt. Besonders häufig betroffen ist das schwächste der drei, das den vorderen Rand des Außenknöchels mit dem Sprungbein verbindet. Neben dem Riss eines Bandes sind auch Überdehnungen und Zerrungen sehr häufig, die zwar ebenfalls schmerzhaft sind, aber bei denen das Band intakt bleibt.

Fuß umgeknickt – erste Hilfe gegen Schmerzen und Schwellung

Wenn Du mit dem Fuß umgeknickt bist, dann wirst Du vermutlich unter Schmerzen und einer starken Schwellung leiden. Vor allem bei Außenbandrissen kommt es zum Bluterguss mit der typischen Blaufärbung im Knöchelbereich aufgrund von Einblutung ins Gewebe.

Egal was der Auslöser war und wie schwer die Verletzung ist, richte Dich bei Deinen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Sprunggelenkverletzung zunächst nach der PECH – Regel.

Die PECH-Regel steht für:

  • P: Pause – Schone den betroffenen Knöchel
  • E: Eis – Kühle das verletzte Gelenk für mind. 15-20 min mit einem Kühlpack oder kaltem Wasser
  • C: Compression – Lege einen Kompressionsverband an, um ein zu starkes Anschwellen zu vermeiden
  • H: Hochlegen – Lagere das verletzte Bein hoch

Wann muss ich mit einem umgeknickten Fuß zum Arzt?

Wie schwer die Verletzung des Fußes tatsächlich ist, das kann nur ein Arzt beurteilen. Bei leichteren Fällen heilt die Verletzung von selbst ab, sofern das betroffene Gelenk für einige Zeit geschont wird.

Bei starken Schmerzen, starker Schwellung oder Blutergüssen solltest Du Dich aber besser frühzeitig beim Arzt untersuchen lassen. Eine schnelle Behandlung kann den Behandlungserfolg verbessern und helfen Langzeitschäden wie chronische Instabilitäten oder Arthrosen zu verhindern.

Wie wird eine Sprunggelenkverletzung behandelt?

Die Therapie hängt von der Schwere der Verletzung ab. Eine konservative Behandlung durch Ruhigstellen ist dabei in den meisten Fällen einer OP vorzuziehen.

Bei einer leichten Bänderdehnung wirst Du nach einigen Tagen Pause bereits schmerzfrei sein und kannst das Gelenk wieder voll belasten. Bei einem Bänderriss wird Dein Sprunggelenk dagegen für einige Wochen mit einer Orthese ruhig gestellt werden müssen.

Wichtig zu wissen ist, dass es auch nach Abklingen der Symptome und auch wenn Du von Deinem Arzt bereits die Erlaubnis zur vollen Belastung erhalten hast, immer noch Wochen bis Monate dauern kann, bis Deine Bänder wieder zu 100% fest sind. In dieser Zeit ist das Risiko erneut umzuknicken und Dich zu verletzen deutlich erhöht.

Wie kann ich dem (erneuten) Umknicken vorbeugen?

Der wirksamste Schutz vor (erneuten) Verletzungen am Sprunggelenk ist es das Umknicken zu verhindern. Hilfreich sind dafür z.B. Übungen zur Stärkung der Muskulatur und des Band- und Sehnenapparates. Doch selbst gut trainierte Sportler sind vor Verletzungen nicht komplett geschützt, denn bei schnellen Richtungswechseln oder in unebenem Gelände besteht immer die Gefahr umzuknicken.

In vielen Sportarten schwören die Sportler deshalb auf Tapes oder Orthesen, die das Sprunggelenk stabilisieren und vor seitlichem Umknicken schützen sollen.

Dies ist insbesondere für Athleten wichtig, die bereits an einer Bandinstabilität leiden und daher Gefahr laufen sich immer wieder zu verletzen.